Keizersbolwerk

Keisersbolwerk
Keisersbolwerk
Das Keizersbolwerk liegt in Vlissingen neben dem Lotsenhafen und ist eine Festungselement aus dem Jahr 1548. Das Bollwerk wurde wie Fort Rammekens von Maria von Ungarn beauftragt, die hier als Statthalterinn von Kaiser Karl V. handelte. Es sollte den Hafen der Stadt Vlissingen schützen. Auch hier war, wie in Fort Rammekens, der italienische Ingenieur Donato de Boni di Pellezuoli mit dem Entwurf beauftragt.

Das Bollwerk wurde auch als Waterpoort bezeichnet und ist das letzte noch erhaltene Stadttor in Vlissingen.

In der napoleonischen Zeit erhielt es seine heutige Form. Im Inneren sind 13 Kasematten , die 1811 fertiggestellt wurden. Seit 1891 steht oben auf dem Bollwerk ein kleiner Leuchtturm und im Jahre 1894 wurde ein Standbild des Seehelden Michel de Ruyter aufgestellt.

Heute wird ein Teil des Bollwerks als Außenstelle des Muzeeum genutzt. Von April bis Oktober können sie zu den Öffnungszeiten des Muzeeums besucht werden. Die napoleonische Bäckerei mit den 2 Öfen für je 300 Brote ist in diesem Bereich zu besichtigen. Diese Öfen waren bis 1907 in Betrieb. In den alten Garnisonszeiten wurden hier bis zu 4.800 Brote am Tag gebacken.

Fundament Torpedobunker
Fundament Torpedobunker
Während des 2. Weltkrieges wurden in den Kasematten Torpedos gelagert. Diese dienten zur Versorgungen eines Torpedobunkers, der in der Verlängerung des Weges durch das Keisersbolwerk noch heute als Fundament zu sehen ist.

Der Bunker wurde im Jahr 1943 gebaut und von dort konnten Torpedos abgeschossen werden, die über eine Drahtverbindung lenkbar waren. Über die Zeebefestigung Roeiershoofd führten damals Gleise von den Kasematten zum Torpedobunker. Dieser wurde während der Landung der Alliierten in Vlissingen am 1. November 1944 zerstört.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde mit der Errichtung des Boulevards eine Straße über das Bollwerk geführt. Heute werden neben der Nutzung durch das Muzeeum noch einige der Kasematten für den belgischen und niederländischen Lotsendienst als Lagerräume genutzt. Deren Boote starten aus dem Hafenbecken neben dem Keizersbolwerk.